Neue Pläne – alte Zweifel

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Klares „Nein“ zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Kaiserhof“

Nachdem fast 2 Jahre lang nichts zu hören war, melden sich jetzt die Eigentümer der Kaiserhofruine zurück und haben ihre neuesten Pläne für das seit 2011 verwaiste Areal im Bezirksausschuss Barkhausen vorgestellt. Zeitnah soll zudem der modifizierte vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 44 „Kaiserhof“ in den Fachausschüssen und im Stadtrat diskutiert und final beschlossen werden.

Für viele Bürger und Bürgerinnen mag die jüngste Entwicklung mit der Hoffnung verbunden sein, dass der anhaltende Verfall des Areals endlich gestoppt werden kann – doch besteht wirklich Anlass zur Freude oder werden doch nur wieder Luftschlösser präsentiert?

Bedenken bleiben bestehen

Grundsätzliche Bedenken bestehen weiterhin: So wird der Denkmalschutz im Rahmen der geplanten Nachnutzung nach wie vor nur partiell bis gar nicht umgesetzt und auch die neuen baulichen Pläne greifen weiterhin in Form und Größe erheblich in das Landschaftsbild ein. Gleichzeitig bestehen erhebliche  Zweifel an der wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Pläne. Statt der bisher geplanten 55 betreuten Wohneinheiten sollen jetzt 111 entstehen, und auch das Pflegehotel soll nahezu doppelt so viele Zimmer erhalten. Insgesamt sollen – geht es nach den Plänen der Eigentümergesellschaft – 99 Einzelzimmer (!) sowie 3 Doppelzimmer im ehemaligen Kaiserhof entstehen.

Bereits hier wird deutlich, dass hier kein Hotel im klassischen Sinne betrieben werden soll. Aber was passiert mit einem Pflegehotel mit fast 100 Einzelzimmern, wenn es wirtschaftlich scheitert? Während kleinere Altenwohnungen vielleicht noch in größere Appartements für den allgemeinen Wohnungsmarkt umgewandelt werden könnten, fehlt für das Pflegehotel jegliche Perspektive.

Zweifel an der Realisierbarkeit

Nicht nur, dass hier die wirtschaftlichen Probleme vieler Senioreneinrichtungen ignoriert werden – das gesamte Projekt basiert auf völlig unrealistischen Auslastungsquoten. Dass die SWB Wohnstift Betriebsgesellschaft den Pachtvertrag bisher nicht unterzeichnet hat, weil sie eine schwierige Anlaufphase erwartet, sollte ein Warnsignal sein. Warum wird dann weiter an einem Konzept festgehalten, dessen Tragfähigkeit nicht nachgewiesen ist?

Ein weiteres Problem ist die Stellplatzsituation. Bei 102 Hotelzimmern, 111 Wohneinheiten und einer Arztpraxis sind nur 98 Stellplätze geplant. Schon jetzt ist absehbar, dass das nicht ausreichen wird – insbesondere wenn später aufgrund wirtschaftlicher Probleme Nutzungsänderungen vorgenommen werden.

Keine weiteren Luftschlösser

Die jetzt zur Debatte stehenden Pläne zeigen, dass es kein tragfähiges Konzept gibt, sondern nur eine Aneinanderreihung von Ideen ohne Substanz. Der bereits beschlossene und dann nicht umgesetzte Bebauungsplan von 2022, die weiterhin fehlende wirtschaftliche Absicherung und die unrealistische Stellplatzplanung zeigen, dass hier nicht aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt wurde.

Die Wählergemeinschaft bleibt daher bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den aktuellen Plänen der Betreiber. Die Bürgerinnen und Bürger von Porta Westfalica haben ein Recht auf klare Antworten und eine ehrliche Stadtentwicklung – nicht auf die nächste gescheiterte Illusion.

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Als gebürtiger Holzhauser wohne und lebe ich hier in Porta Westfalica mit meiner Ehefrau. Ich habe drei erwachsene Kinder. Nur während eines Zeitraumes von 8 Jahren habe ich eine Zwischenstation